Interleukin-6 und Glukokortikoide in der SARS-CoV2 Infektion

Bei Patienten mit kritischen COVID-19 Verläufen korreliert IL-6 mit dem Schweregrad der Krankheit. Bei diesen Patienten kommt es häufig zu systemischen Komplikationen des vaskulären Systems (Blutgefäße). Diese Gefäßschädigungen könnten die Folge der Virusinfektion der Gefäßzellen sein.  Aber auch IL-6 kann einen Funktionsverlust von nicht infizierten Gefäßzellen bewirken. Darüber hinaus beeinflusst SARS-CoV2 die IL-6-Signaltransduktion, indem es die Expression und Freisetzung von IL-6-Rezeptor-Untereinheiten und IL‑6 kontrolliert. Welche dieser Mechanismen die SARS-CoV2-indzuzierten Gefäßschädigungen maßgeblich vermitteln ist unklar.

Die Rolle von IL-6 bei der Entwicklung von COVID-19 ist Grundlage für klinische Studien mit Medikamenten, die die IL-6-Funktion hemmen. Zusätzlich reduziert die Behandlung von bestimmten COVID-19 Patienten mit Glukokortikoiden die Todesrate. Sowohl die extrazelluläre als auch die intrazelluläre IL 6 Signaltransduktion werden jedoch von Glukokortikoiden beeinflusst.

In diesem DFG-geförderten Projekt arbeiten wir gemeinsam mit Prof. Wirth und Dr. Köster vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (Braunschweig) daran, Kenntnisse über die molekularen Mechanismen und pathophysiologischen Konsequenzen von IL-6 und Glukokortikoiden in SARS-CoV2- infizierten und nicht infizierten Gefäßzellen zu gewinnen. Zu diesem Zweck nutzen wir hoch definierte 2D- und 3D-in-vitro-Gefässmodelle und Einzelzellanalysen. Die erzielten Ergebnisse werden in ein besseres Verständnis der SARS-CoV2- Infektion resultieren und die gezielte Entwicklung von Therapieansätzen zur Bewältigung von COVID-19 vorantreiben.

SARSCoV2

Letzte Änderung: 28.11.2024 - Ansprechpartner: Fred Schaper